Ein platter Reifen kann im Urlaub schnell die gute Laune vertreiben und Frust aufkommen lassen. Das gilt vor allem dann, wenn Sie nicht auf die Panne vorbereitet sind. Wenn Sie hingegen für einen platten oder zerstochenen Reifen gerüstet sind, kann die Fahrt schon bald fortgesetzt werden und der Urlaubsstimmung tut der kleine Zwischenfall keinen Abbruch.
Vor der Abfahrt einen Blick in den Kofferraum werfen
Eine Reifenpanne kann rein theoretisch immer und überall auftreten. Fernab von der Heimat können Sie aber nicht einfach die Werkstatt Ihres Vertrauens anrufen. Oft sind Urlauber auf sich alleine gestellt und müssen den Reifen vor Ort selbst wechseln oder zumindest notdürftig flicken. Daher lohnt sich vor der Abfahrt ein Blick in den Kofferraum – hier sollte sich entweder ein Reserverad mit entsprechendem Zubehör oder ein Reifenreparaturkit befinden. Damit vor jeder Fahrt in den Urlaub das Zubehör für eine Reifenpanne geprüft wird, sollten Sie eine Checkliste erstellen. Hier können Sie dann auch gleich die digitale Vignette notieren, um hohe Strafen im Ausland zu vermeiden. Wichtig ist natürlich auch, dass im Reserverad genügend Luft ist. Wenn das Rad über Jahre im Kofferraum liegt, kann sich der Reifendruck nämlich verringern.
Reifenreparaturkits – so funktioniert das Set
In vielen Fahrzeugen findet sich heute kein klassischer Ersatzreifen mehr. Die Hersteller statten das Auto hingegen mit Reifenreparaturkits aus, die Laien anfangs aber durchaus vor Herausforderungen stellen können. Das Set besteht meist aus einem Reifendichtmittel und einem mobilen Kompressor. Damit Sie nachts auf der Autobahn oder morgens auf dem Hotelparkplatz nicht unnötig viel Zeit mit der Pannenhilfe verbringen, ist es grundsätzlich sinnvoll, sich schon vorab mit der Funktionsweise vertraut zu machen.
Wichtig zu wissen: Mit dem Reifenreparaturkit können nur kleine Schäden von mehreren Millimetern geflickt werden.
Damit der Reifen wieder einsatzbereit gemacht werden kann, muss im ersten Schritt die Ventilkappe entfernt werden. Ist die gesamte Luft aus dem Reifen entwichen, kann im Anschluss das Spray auf das Ventil gesetzt werden. Der flüssige Gummi wird dann in den Reifen gespritzt und härtet nach wenigen Minuten aus. Im Anschluss müssen Sie den Kompressor über den Zigarettenanzünder starten und den Reifen wieder mit Luft befüllen. Bevor die Reise weitergehen kann, muss natürlich geprüft werden, ob das Dichtmittel seinen Job getan hat. Entweicht erneut Luft aus dem Reifen, müssen Sie in jedem Fall einen Pannendienst kontaktieren.
Wie auch beim herkömmlichen Ersatzreifen sollte das Fahrzeug möglichst langsam bewegt werden. Wenn Sie das Loch erfolgreich geflickt haben, ist es aber dennoch empfehlenswert, die nächste Werkstatt aufzusuchen und den Reifen tauschen zu lassen. Viele Mechaniker raten zudem dazu, das Dichtmittel erst gar nicht einzufüllen. Ist der flüssige Gummi einmal verhärtet, muss die Felge aufwendig gereinigt oder vielleicht sogar gänzlich entsorgt werden. Da ist es unter Umständen besser, gleich den Pannendienst zu alarmieren und den Reifen vor Ort wechseln zu lassen.
Lohnt sich ein Anti-Pannen-Reifen?
Wenn Sie schon einmal eine Reifenpanne im Urlaub hatten, denken Sie künftig vielleicht über einen Anti-Pannen-Reifen nach. Diese sogenannten Runflat-Reifen bieten einen großen Vorteil, da die Luft nur langsam entweicht. So können Sie einen platten Reifen hinauszögern und direkt zur nächsten Werkstatt oder zumindest bis zur nächsten Raststelle fahren. Das ist deutlich angenehmer, als am Standstreifen auf der Autobahn halten zu müssen. Sinnvoll ist diese Art von Reifen aber nur dann, wenn Ihr Auto mit einem Reifendrucksystem ausgestattet ist. Fehlen die Sensoren, bemerken Sie den Platten auch beim Anti-Pannen-Reifen erst dann, wenn es zu spät ist.